Amphibien sagen Danke – und fordern sicherere Quartiere

Wie jedes Jahr sorgen Ruth und Paulian Dumitrica, ihre befreundeten Helferinnen und Helfer, sowie Mitarbeiter des Werkhofs Muri für das rechtzeitige Erstellen von Amphibienzäunen beim Dennigkofenweg.

Wenn die Temperaturen im Februar wärmer werden, kommen die Frösche, Kröten und Mölche aus ihren Winterplätzen im Ostermundigenwald und schwärmen abends und nachts zur Paarung und zum Laichen in Richtung Melchenbühl. Für die einen führt der Weg zum sicheren Weiher direkt bei der KITA Kunterbunt. Andere wollen aufgrund früherer Gewohnheiten oder auf der Suche nach neuen Laichplätzen die Dennigkofenstrasse überqueren. Für fast 1000 Tiere wäre dies der sichere Tod durch Autofahrer. Seit Jahren wird deshalb im Frühjahr während etwa zwei Monaten mit Amphibienzäunen entlang des Dennigkofen- und des Meisenwegs der Weg für Amphibien gesperrt und sie zu Fangeimern geführt, welche jeden Morgen kontrolliert und die Tiere eingesammelt werden. Ruth Dumitrica und ihr Mann, sowie Freundinnen und Freunde, sorgen sich seit Jahren in Freiwilligenarbeit für den Amphibienschutz im Melchenbühl. Kurz nach dem Einnachten und vor allem bei Regen und warmen Temperaturen beginnen die Amphibien bis Mitternacht zu wandern und werden überall da, wo Waldstrassen ohne Schutzzaun in den Dennigkofen- und in den Meisenweg einmüden, direkt vom Trottoir und der Strasse eingesammelt. Da der Verkehr oft bis spät in die Nacht durch den Dennigkofenweg braust, ist diese Arbeit in der Dunkelheit für alle Helferinnen und Helfer, die nur mit Taschenlampen und gelben Gilets ausgerüstet sind, mit viel Stress verbunden. Alle eingesammelten Tiere werden gezählt und im nahegelegenen Weiher der KITA ausgesetzt. Es besteht die Hoffnung, dass die überlebenden Jungtiere der Frösche, Kröten und Mölche in Zukunft immer dorthin zum Laichen zurückkehren werden. Und wenn dann einige Wochen später sich mehrere Zehntausend Jungtiere im Weiher tummeln und einige Glögglifrösche singen, ist die Freude bei den Freiwilligen gross und die Überzeugung da, das kommende Jahr wieder dabei zu sein.

Vielleicht gelingt es einmal, sichere Quartiere zu schaffen, wo sich Amphibien wieder verbreiten können. Oder warten wir auf zukünftige Fahrzeuge, welche den Amphibien automatisch ausweichen?

Danke an alle, die sich in der Gemeinde für den Erhalt dieser faszinierenden Tiere einsetzen.

Dieser Artikel ist auch in der LONA vom 9.3.2023 erschienen.

Ruth Dumitrica bei der Arbeit am Dennigkofenweg.

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